Tipps und Tricks
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Überblick |
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In dem Sinne, wie es mit Bleistiften geht, kann ich mit einem Fineliner keine Schichten übereinander legen und eine geschlossene graue Fläche erreichen.
Mit einem Fineliner gibt es nur noch schwarz oder weiß. Alle erzielbaren Grautöne sind eher optische Täschungen des Betrachters.
Der entscheidende Vorteil für mich ist das Schwarz, was mir ein Fineliner bieten kann, der Bleistift aber nicht.
Die Zeichnung steht in viel stärkerem Kontrast zum Papier auf dem sie sich befindet und das wiederum erzeugt einen räumlicheren Effekt als eine Bleistiftzeichnung es kann.
Die Mühe lohnt also.
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Ansatzlose Linien |
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Betrachtet das als eine Vorübung zur eigentlichen Zeichnung, weil es sich dabei um eine grundlegende Fähigkeit handelt,
damit eine Zeichnung mit Fineliner überhaupt nach was aussieht.
Zieht eine Linie mit dem Fineliner und schaut sie euch an.
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Tintenkleckse - mit einem Fineliner zu klecksen ist fast unmöglich. Ich meine damit eher, dass insbesondere der Anfang und das Ende der Linie dicker sind als
der Rest der Linie. Wenn der Fineliner an diesen beiden Punkten zu lange das Papier berührt, saugt es Tusche auf, die sich dort sammelt.
Typischerweise passiert es deshalb: Aufsetzen > in die geplante Richtung zielen > Strich ziehen > nachsehen, ob der Strich genau die richtige Länge hat > Absetzen.
Die Schwierigkeit besteht darin jeden Moment den Fineliner mit der gleichen Geschwindigkeit über das Papier zu bewegen.
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Häkchen - sind meistens am Ende der Linie zu sehen. Die meisten Menschen stoppen abrupt die Zeichenbewegung.
Die Hand macht dabei unwillkürlich kleine Bewegungen. Meistens sehen sie aus wie kleine Haken.
In beiden Fällen bedeutet das, dass zu viel Tusche an dieser Stelle auf dem Papier ist (entweder zu lange aufgesetzt oder durch den Extrastrich).
Wenn ihr eine gleichmäßige Fläche erreichen wollt, müsst ihr die beiden Dinge unter Kontrolle bringen oder es sieht fleckig aus.
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Schraffuren |
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Das ist sicherlich die einfachste und aus diesem Grund gleichzeitig meine hauptsächliche Zeichentechnik.
Dafür zeichne ich parallele Linien in gleichbleibenden Abständen.
Der Wechsel aus schwarzer Linie und dem weißen Papier zwischen ihnen, erzeugt in etwas Betrachtungsabstand den Eindruck einer grauen Fläche.
Jetzt drehe ich meine Papier etwas und zeichne über eben diese Stellen wieder parallele Linien, welche die vorherigen Linien kreuzen.
Die Fläche erscheint nun dunkler als zuvor.
Auf diese Weise nähere ich mich dem nötigen Grauton an und zeichne Schichten von Linien übereinander.
In welchem Winkel sie übereinander liegen ist mir unwichtig.
Sollten die Linien besonders gleichmäßige Winkel aufweisen (45° oder 90°) erzeugt das meiner Meinung nach ein irritierendes Muster, was dem Auge als Fixpunkt dient.
Ich zeichne meine Linien sehr chaotisch und vermeide das lieber.
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Grautöne |
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Oberflächlich betrachtet ist der Fineliner für realistische Zeichnungen kaum zu gebrauchen, weil er eben nur schwarz und weiß kennt.
Aber genau betrachtet geht es mit einem Trick, dass der Fineliner auch Grautöne schafft.
Das Bild zeigt den Vergleich zwischen normalen schwarzen Linien und hellen grauen Linien (die fast nicht zu sehen sind).
Graue Linien kann ich zeichnen, wenn ich den Fineliner in einem flachen Winkel zum Papier halte und die Linien anschließend sehr schnell zeichne.
Dadurch ist die Bewegung mit dem Fineliner viel schneller, als die Tusche aus seinem Inneren nachfließen kann.
Im Ergebnis bekommt ihr eine dünne und von weißen Stellen durchbrochene Linie, die grau wirkt.
Leider ist es durch die schnelle Bewegung unmöglich kurze Linien zu ziehen. Feine Details kriegt ihr damit nicht.
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Finelinerhaltung |
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Um die schnellen und ansatzlosen Linien zu bekommen, halte ich meinen Fineliner auf eine spezielle Art.
Ich klemme das Stiftende in den Übergang vom Daumen zum Zeigefinger.
Ich habe dadurch eine viel bessere Kontrolle über den Winkel, mit dem ich den Fineliner halte.
Die Zeichenbewegung kommt dann aus dem Ellenbogen oder dem ganzen Arm.
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